Mojacar

...ein weißes Dorf.

 

Neandertaler haben hier Spuren hinterlassen. Dann kamen die Iberer, die Kelten, die Phönizier, natürlich die Römer und auch die Westgoten sollen diesen Ort recht heimelig gefunden haben. Doch keine Kultur hat Mojacar stärker geprägt als die arabische. Das ist immer noch spürbar, wenn der Reisende an einem heißen Juli-Nachmittag durch die schattigen, gewundenen Gassen streift, Gerüche aufnehmend von Zimt, Cumin und Koriander, und geblendet wird vom gleißenden Weiß der trutzig ineinander verschachtelten kubischen Häuser, hinter deren Mauern das Rauschen eines leisen Singsangs von Gesprächen zu vernehmen ist. Gestreifte Katzen huschen kurz über die flachen Dächer, um sogleich wieder im Dunkel einer verwinkelten Nische zu entschwinden, während hoch oben im tiefen Blau über der grau-braunen Ebene des kargen Hinterlands Raubvögel lautlos kreisen. Vom Meer jedoch, über dem Mojacar erhaben thront, strömt unablässig eine salzige Brise, die von den alten Gemäuern begierig aufgesogen wird.

 

Mojacar ist - wie gesagt - alt und in seiner heutigen Gestalt arabischen Ursprungs. Rund 75 Kilometer nördlich von Almeria liegt dieses weiße Dorf spektakulär auf einem weit geschwungenen Hügel. Bis zum Meer sind es drei Kilometer.